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SEIT 1855 IM EINSATZ FÜR MENSCHEN AM RANDE DER GESELLSCHAFT

Die Oberzeller Franziskanerinnen leben und handeln im Sinne ihrer Gründerin Antonia Werr und ihrer Vorbilder Franziskus und Klara von Assisi, die sich arm, geschwisterlich und solidarisch für ausgegrenzte Menschen und die Schöpfung einsetzten.

Bodenständig, tolerant und offen ist unsere Gemeinschaft durch ihren Dienst ganz nah am Menschen, insbesondere für Frauen und Mädchen, über die Jahrzehnte geblieben. Bis heute engagieren sich rund 100 Ordensschwestern und etwa 300 Mitarbeiter*innen im Alten- und Pflegeheim Antoniushaus, im Fachbereich Frauen mit dem Haus Antonia Werr und dem Wohnverbund Berscheba in Würzburg, im Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig, im Bildungshaus Klara sowie in Südafrika und in den U.S.A. Infos über unseren Auftrag und unsere Einrichtungen finden Sie auch in unserem neuen Info-Flyer.

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Schwester Beate Krug seit September 2016 Umweltbeauftragte des Klosters Oberzell – „Der Einsatz für die Umwelt ist grundlegend in der Spiritualität der Ordensgemeinschaft verankert“

Zell am Main (POW) In der Tradition des heiligen Franziskus von Assisi für die Umwelt eintreten: Dieser Aufgabe widmet sich Diplom-Ingenieurin Schwester Beate Krug (42). Seit September 2016 ist sie Umweltbeauftragte des Klosters Oberzell und nimmt das Amt mit einer halben Stelle wahr. Sie ist damit Ansprechpartnerin für umweltbezogene Themen im Kloster Oberzell. „Gerade wegen des franziskanischen Hintergrunds haben Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Kloster schon immer eine große Rolle gespielt“, sagt Krug.

„Der Schutz der Umwelt war für mich bereits in meiner Jugend ein wichtiges Thema. Ich habe mich immer dafür interessiert.“ Deswegen habe Krug nach dem Abitur ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolviert und entschieden, auch beruflich ihr Umweltengagement weiter voranzutreiben. „Studiert habe ich Umweltingenieurwesen.“ Bereits vor dem Eintritt Krugs in das Kloster sei beschlossen worden, zukünftig Nachhaltigkeit und Umweltengagement verstärkt in den Blick zu nehmen. Zunächst habe eine andere Schwester als Umweltbeauftragte fungiert. Nachdem Krug die erste Ausbildungszeit zur Ordensschwester nach dem Eintritt ins Kloster im Jahr 2013 absolviert habe, sei nun sie auf Grund ihrer Qualifikation in diesem Bereich eingesetzt. „Es wurde schon danach geschaut, was ich mitbringe, was ich mit meinen Fähigkeiten einbringen kann“, erklärt Krug.

„Für das Amt der Umweltbeauftragten wurde bei uns eine neue Stelle geschaffen. Das bedeutet auch, dass viele Dinge noch im Werden sind.“ Ende vergangenen Jahres wurde ein Nachhaltigkeitsprojektteam bestehend aus acht Mitgliedern, Schwestern des Klosters und Mitarbeitenden, gegründet, das sich ca. einmal im Monat treffe. Das Team tausche Ideen aus, wie Nachhaltigkeit gelebt werden könne und welche Maßnahmen man konkret zur Entscheidung vorschlagen bzw. umsetzen könne. In diesem Zusammenhang seien gerade sogenannte Schöpfungsleitlinien entworfen worden, die eine Richtschnur für das Handeln in Verantwortung für die Schöpfung darstellen. „Der Klosterbetrieb ist vergleichbar mit einem mittelständischen Unternehmen. Wir unterhalten ein Alten- und Pflegeheim, Einrichtungen für Frauen und Mädchen in benachteiligenden Lebenssituationen, Handwerker, die sich um die Haus- und Grundstückspflege kümmern, Angestellte in Verwaltung, Küche und Hauswirtschaft. Das Engagement für die Umwelt fordert auch Vernetzung und Austausch untereinander. Wir schauen deswegen auch, was man in jedem einzelnen Bereich für die Umwelt tun kann“, sagt Krug.

Sie werde zum Beispiel in Überlegungen einbezogen, wenn es um Neuanschaffungen oder Veränderungen gehe, wobei umweltrelevante Aspekte berücksichtigt werden können oder müssen. Sei es notwendig, technische Anlagen zu erneuern oder umzustellen, komme der Technische Betriebsleiter auf sie zu, damit überprüft werden könne, welche umweltrelevante Aspekte eine Rolle spielten. Auch Bestandsaufnahmen der verschiedenen Abteilungen gehöre zu Krugs Aufgaben. „Wir haben mit der Wäscherei begonnen und geschaut, was die Umweltauswirkungen dieses Bereichs sind. Das Gleiche machen wir auch für einen Konvent der Schwesterngemeinschaft. Wir schauen unter anderem auf den Wasser- und Energieverbrauch, das Konsum- und Einkaufsverhalten.“ In der Verwaltung wolle man zum Beispiel mehr Recycling-Papier verwenden und die Druckeinstellungen umstellen. Im Haus werde außerdem ein „Nachhaltigkeits-Newsletter“ verteilt, der unter anderem Tipps für ressourcenschonendes Heizen und Lüften gebe. Im Winter sei es zum Beispiel ratsam, drei bis fünf Mal am Tag stoßweise zu lüften und die Heizung dabei ausdrehen, da sie sonst versuche, die eingestellte Temperatur zu halten. Außerdem beteiligt sich das Kloster an der Aktion „Deckel gegen Polio“ des Vereins „Deckel drauf“. Der Verein sammelt Kunststoffdeckel aus hochwertigen Kunststoffen (HDPE und PP) von zum Beispiel Einwegflaschen oder Zahnpastatuben. Diese werden dann an ein Unternehmen der Abfallwirtschaft weitergegeben und werden dort verwertet. „Das erhöht das Recycling von Plastik.“ Zum anderen könne man sich damit an der gemeinnützigen Aktion des Vereins beteiligen.

„Der heilige Franziskus ist seit fast 40 Jahren auch Patron der Umwelt und Umweltschützer. Der Einsatz für die Umwelt ist deswegen grundlegend in der Spiritualität der Ordensgemeinschaft verankert. Wir setzen uns für Themen wie Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung ein“, sagt Krug. Gerade mit dem franziskanischen Hintergrund sei das Engagement für die Umwelt mehr eine Haltung, ein Bestreben, Nachhaltigkeit als Haltung zu leben, als Bewahrung der Schöpfung.

bw/POW

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