Mutterhaus-Konvent

Seit 1. November 1923 leben Oberzeller Schwestern im Mutterhaus. Es ist seit jeher der größte Konvent der Kongregation. Zur Blütezeit der Gemeinschaft wohnten hier rund 100 Ordensfrauen. Inzwischen hat sich das stark gewandelt. 18 Schwestern sind heute in dem stattlichen Gebäude zuhause. Oberin des Konventes ist seit 2019 Sr. Rut Gerlach. Sie erzählt, dass alle Schwestern im Konvent auch heute noch Aufgaben übernehmen – jede nach ihren Möglichkeiten.

Ob Pfortendienst, Gartenarbeit oder Schließdienst, ob in der Buchhaltung, Wäscherei oder im Service und im Sekretariat: Für die Schwestern ist Anpacken und Helfen selbstverständlich. Sehr wichtig ist den Ordensfrauen aber auch, für die Menschen zu beten: für die Mädchen und Frauen in den Einrichtungen, für die Mitarbeiter*innen und deren Angehörige, aber auch für die vielen externen Bitten, die an die Schwestern herangetragen werden. Die Gebetszeiten sind auch diesem stellvertretenden Gebet gewidmet.

Gemeinsam in den Tag starten

Gebete und Andachten werden in der Sakramentskapelle gehalten, für viele Schwestern das „Herzstück“ des Hauses.

Die Schwestern im Mutterhauskonvent starten um 7.30 Uhr gemeinsam mit der Laudes, dem Morgengebet, in den Tag. Es gibt ein Zeitfenster für das Frühstück und im Anschluss geht jede Schwester ihren Aufgaben nach. Zum Mittag- und zum Abendessen trifft sich die Gemeinschaft wieder im kleinen Refektorium im Erdgeschoss, das Essen bekommen sie aus der Küche im Antoniushaus. Laudes, Vesper (Abendgebet), der Gottesdienst und die tägliche Anbetung am Vormittag finden in der Sakramentskapelle statt, für viele Schwestern das „Herzstück“ des Hauses. Die Zimmer befinden sich in der sogenannten Klausur, dem Privatbereich der Ordensfrauen. Hier gibt es außerdem verschiedene Wohnzimmer, in denen sich die Schwestern auch mal am Abend gemütlich zusammensetzen können.

Eine Besonderheit des Mutterhauskonventes liegt nicht nur in der Größe, sondern auch darin, dass hier immer wieder Gäste zu Besuch sind. Einige buchen sich bereits seit vielen Jahren regelmäßig ein Gästezimmer im Mutterhaus, das auch für sie ein Wohlfühlort ist. „Daraus haben sich schon manche Freundschaften entwickelt“, verrät Oberin Sr. Rut Gerlach.

Zur Gemeinschaft gehören auch Feste. Das komme im Konvent nicht zu kurz, versichert die Oberin. „Wir feiern die Hochfeste im kirchlichen Jahreskreis, aber natürlich auch Namenstage und Geburtstage gemeinsam.“ Sie selbst schwärmt von der besonderen Atmosphäre im Mutterhaus, die sich manchmal fast „museal“ anfühle. „Ich bin dankbar,
dass ich hier einen Großteil meines Tages sein darf.“