Fastenzeit – Woche 7: Nachhaltig verändern!


Liebe Mitmenschen,

mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, die uns einlädt, Innezuhalten und Nachzudenken, wer wir sein wollen, wie wir leben wollen und was uns wichtig ist. Diese sieben Wochen vor Ostern sind auch eine Chance, Neues auszu­probieren, positive Veränderungen anzustoßen und außergewöhnliche Erfahrungen zu machen.

Unter dem Motto „So viel du brauchst …“ lädt uns die ökumenische Initiative Klimafasten auch dieses Jahr ein, Teil der Gemeinschaft zu werden, die sich für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einsetzt. Jede Woche wollen wir ein bestimmtes Thema in den Blick nehmen und uns von den Anregungen inspirieren lassen.

Wir nehmen uns Zeit …

  • für das richtige Maß
  • für andere Ernährung
  • für Energie-Bewusstsein
  • für neue Mobilität
  • für Finanzen und Politik
  • für lokales Handeln und
  • für nachhaltige Veränderungen

Wir laden Sie ein, über die Impulse nachzudenken, das ein oder andere einfach mal auszuprobieren und mit anderen ins Gespräch zu kom­men, denn gemeinsam bereitet es mehr Freude. Wir werden diesen Beitrag in den kommenden Wochen immer weiter ergänzen.

Wir wünschen eine gesegnete Fastenzeit
mit neuen Impulsen und Freude am Ausprobieren!

Sr. Beate Krug für das Nachhaltigkeitsteam


Woche 7: Zeit für nachhaltige Veränderungen

Nun ist die Fastenzeit fast vorbei und der „normale“ Alltag kehrt zurück. Der perfekte Zeitpunkt, innezuhalten und darüber nachzudenken, wie ich die vergangenen Wochen wahrgenommen habe.

Zum Weiterdenken:

🌱 Was hat mir gefallen, was nicht?

🌱 Was möchte ich dauerhaft in meinen Alltag übernehmen – vielleicht mit ganz wenig Aufwand?

🌱 Was kann ich in meinem Leben, meinem Ort und meiner Gemeinschaft nachhaltig verändern?

🌱 Wie kann ich zum Segen für meine Mitgeschöpfe, Menschen, Tiere und Pflanzen werden?

Anregungen:

  • Ich freue mich darüber, dass ich in den vergangenen sieben Wochen eine Menge CO2 eingespart habe.
  • Ich teile meine Erfahrungen mit Menschen in meinem Umfeld.
  • Ich suche andere Menschen, die mich positiv bestärken und mit mir gemeinsam weiter am aktiven Klimaschutz arbeiten.
  • Ich frage mich, was auf Dauer mein richtiges Maß ist und versuche, dieses in meinem Alltag einzuhalten.

„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“
Marie von Ebner-Eschenbach

Gebet: Gott, Quelle des Lebens, segne uns auf unserem Weg. Segne unsere Trauer und unseren Schmerz. Segne unser Fragen und Suchen. Segne unser Zuhören und unsere Einsichten. Schenke uns deine Kraft, um die nächsten Schritte zu gehen. Nimm uns hinein in deinen Wandel der Welt. Verbinde uns nachhaltig mit allem und allen, die dem Leben dienen. Behüte uns und schenke deiner Schöpfung Frieden. Amen. 

 


 

Woche 6: Zeit für lokales Handeln

Mit der „Agenda 21“ verabschiedeten 179 Staaten ein weltweites Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung. Länder, Kommunen und Menschen wurden aufgefordert, sich aktiv an der Transformation vor Ort zu beteiligen. Zwar hat die Zerstörung der Schöpfung globale Konsequenzen, diese findet jedoch immer dort statt, wo Menschen leben, produzieren und konsumieren. Auch Kirchengemeinden, Ordensgemeinschaften und kirchliche Einrichtungen sind aufgerufen, Klima-gerecht zu handeln, um so die Weichen für eine lebenswerte Zukunft zu stellen. Global denken – lokal handeln!

Anregungen für diese Woche:
• Wo kann ich mich einbringen, mit meiner Stimme, meinem Tun etwas in meinem Umfeld bewirken?
• Was mache ich besonders gerne? Was kann ich besonders gut? Wie kann ich diese meine Gaben konkret einbringen?
• Ich spreche mit den Verantwortlichen meiner Pfarrgemeinde/in, meinem Konvent, um „Schöpfungsverantwortung“ im Alltag zu stärken.
• Ich tausche mich mit interessierten Menschen in meinem Umfeld aus und versuche, eine konkrete Veränderung anzustoßen.
• Ich setze mich für eine ökologische und faire Beschaffung der Produkte in meiner Gemeinde ein.
• Ich kompensiere nicht vermeidbare CO2-Emissionen z. B. über die Klima-Kollekte und unterstütze damit emissionsmindernde Projekte im Globalen Süden.

„Für Wunder muss man beten, für Veränderungen muss man arbeiten.“
Thomas von Aquin

In der Bibel lesen wir immer von der Aufforderung Gottes, im konkreten Umfeld aktiv zu werden. Der Prophet Elija zum Beispiel half der Witwe in Sarepta, als sie zu verhungern drohte und sie hatten viele Tage zu essen (1. Kön 17). Oder in den Gleichnissen der Brotvermehrung, wo Jesus seine Jünger auffordert: „Gebt ihr ihnen zu essen.“ Wir kennen auch das Gleichnis im Matthäusevangelium, wo es darum geht, Hungrigen zu essen zu geben, Durstigen zu trinken, Nackte zu begleiten … (Mt 25,31ff). Die Nachfolge Jesu konkretisiert sich im Handeln, wo ich Not oder Unrecht sehe und helfen kann.

Gebet: Gott, der Fülle, weltweit herrscht so viel Leid, auch verursacht durch unseren Konsum und Lebensstil, mache uns aufmerksam dafür, wo wir in unserem Umfeld handeln können, um die Not so vieler an anderen Orten der Welt zu lindern. Lass uns erkennen, wo wir etwas bewirken können, und dies beherzt tun. Amen.


 

Woche 5: Zeit für Finanzen und Politik

Unser Geld, unsere Entscheidung – für das Klima! 💰🌱

Jede finanzielle Entscheidung, die wir treffen, beeinflusst unser Klima. Investieren wir in Kohle- und Atomkraft oder unterstützen wir mit unserem Geld Windanlagen und Klimaprojekte? Neben unserem persönlichen Beitrag zum Klimaschutz können wir auch die Politik in die Pflicht nehmen, denn Gesetze und Fördermaßnahmen beeinflussen unsere CO2-Emissionen maßgeblich.

🌿 Ist mir bewusst, wie mit meinem Gesparten, meinen Anlagen gearbeitet wird? Dient es dem Allgemeinwohl oder unterstützt es fragwürdige Arbeitsbedingungen?
🌿 Was ist uns so wichtig, dass wir uns dafür – auch politisch – einsetzen?

Anregungen für diese Woche:

💰 Lokale und regionale Klimaschutzprojekte finanziell unterstützen, z.B. Energiegenossenschaften oder Bürgersolarprojekte.
💰 Die Nachhaltigkeit unserer Bank prüfen: Arbeitet sie transparent und schließt sie klimaschädliche Branchen aus?
💰 Den Dialog mit politischen Vertretern suchen und gezielt nach Klimaschutzmaßnahmen fragen.
💰 Teilnahme an Demonstrationen für Klimaschutz, Demokratie und soziale Verbesserungen.

Im Matthäusevangelium gibt es eine klare Vorgabe zum Umgang mit Gut: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, …sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Mt 6,19-21)


 

Woche 4: Zeit für neues Energie-Bewusstsein

💡Bewusst handeln für eine nachhaltige Zukunft!

Eine warme Wohnung, eine heiße Dusche und ein stets geladenes Handy in der Tasche. Wärme und Strom sind für uns selbstverständlich, und unser Energiebedarf steigt immer weiter an. Etwa 85 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland sind bedingt durch Energie. Sie entstehen, wenn Kohle, Erdöl oder Erdgas verbrannt werden, um daraus Energie zu gewinnen. Rund die Hälfte der Emissionen fällt allein bei der Strom- und Wärme­erzeugung an.
Die Initiative Klimafasten hat ein paar Anregungen für uns:
💡Heiztemperatur Zuhause um 1°C senken und so bis zu 6 Prozent Energie(-kosten) sparen.
💡energiebewusst lüften, indem ich die Heizung erst abdrehe und dann 5–10 Minuten alle Fenster und Türen aufmache.
💡Stand-by-Verluste vermeiden, indem ich elektronische Geräte ausschalte, wenn ich diese nicht nutze.
💡den Monitor ausschalten, wenn ich auf der Arbeit in längere Besprechungen oder in die Mittagspause gehe.
💡Wäsche mit 30°C statt 40°C waschen und das Eco-Programm wählen.
Jede kleine Maßnahme zählt für eine nachhaltigere Zukunft! 💚🌱

Das Foto zeigt die Photovoltaikanlage auf unserem Kinderheim St. Joseph in Südafrika.

 


 

Woche 3: Zeit für die neue Mobilität

🌿 Auf neuen Wegen: Gemeinsam für eine nachhaltige Mobilität!

„Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist“ – ein inspirierendes Kirchenlied, das uns zum Nachdenken anregt. In einer Zeit, in der viele von uns nach Veränderungen in der Mobilität streben, nehmen wir diesen Gedanken auf. Wie schön wäre es, wenn unsere Städte sicherer wären, wenn Kinder unbeschwert auf den Straßen spielen könnten und wenn wir weniger Lärm und Abgase erleben müssten. Diese Vision einer lebenswerteren Umgebung ist greifbar nah.
Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt, wie auch Pilgerinnen und Pilger erfahren. Durch kleine Veränderungen in unserem Alltag können wir aktiv an einer besseren Zukunft für alle mitwirken.
20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus dem Verkehr, hauptsächlich aus dem Straßenverkehr. Wenn wir selbst die nötige Mobilität haben, können wir in diesem Bereich den Klimaschutz gut voranbringen: Wir können uns für umweltfreundliche Mobilität einsetzen oder entscheiden, sofern das möglich ist.

Lasst uns gemeinsam auf neuen Wegen gehen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten! 🌍💚


Woche 2: Zeit für die andere Ernährung

„Solange die Erde besteht, soll es immer Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht geben.“ (Genesis 8,22) 🌱

Wir sehen heute eine Realität, die diesem Gebot nicht gerecht wird. Trotz ausreichender Ressourcen leiden viele Menschen Hunger, Bäume welken unter der Trockenheit, Tiere magern ab.

Ernährung ist auch eine Frage der Gerechtigkeit – lokal und global betrachtet. Wie kann Nahrung für die ganze Welt reichen, ohne die Umwelt weiter zu zerstören? Eine Antwort darauf ist, auf ökologisch, regional, saisonal und fair produzierte Lebensmittel zu setzen. Regionales Gemüse steht dabei auf Platz 1 der klimafreundlichsten Lebensmittel – und gesund ist es auch noch.

Unvorstellbar, aber in Deutschland wird rund ein Drittel unseres Essens weggeschmissen! Da lohnt es sich doch, die Haushaltung unseres Kühlschranks und unserer Vorräte zu verbessern und Essen zu retten. Gott hat uns seine Schöpfung anvertraut und mit ausreichenden Gaben beschenkt, damit keines seiner Geschöpfe hungert – weder Mensch noch Tier.

Lasst uns achtsam mit dieser Verantwortung umgehen und gemeinsam für eine gerechte und nachhaltige Ernährung kämpfen. 🌍💚

 



Woche 1: Zeit für das richtige Maß

In Klöstern war Suffizienz schon immer ein zentrales Thema. Der Heilige Benedikt betonte in seiner Regel das „rechte Maß in allen Dingen“. Es geht darum, ein ausgewogenes Verhältnis zu finden und zu erkennen, was uns wirklich guttut. Es geht nicht um Überfluss (sei es Arbeit, Bildschirmzeit oder ungesunde Snacks), sondern um das richtige Maß.

Hier sind einige Denkanstöße:

🌿 Erlaube ich mir, auch mal zu ruhen? Wie finde ich das Gleichgewicht zwischen Aktivität und Erholung, zwischen geschäftigen Zeiten und Momenten der Stille?
🌿Wo beraubt mich Überfluss an Lebenszeit, Energie, Raum oder Geld?
🌿Wobei empfinde ich Zufriedenheit und innere Harmonie?
🌿Was benötige ich wirklich für ein erfülltes, glückliches Leben?

Lasst uns gemeinsam über diese Fragen nachdenken und herausfinden, wie wir das rechte Maß in unserem Leben finden können.
🌿