Eine Ordensschwester geht die Steintreppe im barocken Konventbau herunter. Das Kunstschmiedeportal im Hintergrund.

25 Jahre gelebtes „Ja“: Sr. Regina Grehl feiert silbernes Professjubiläum

Seit 25 Jahren lebt und wirkt Schwester Regina Grehl in St. Ludwig – einem Ort, der längst zu ihrem Zuhause geworden ist. Im Oktober feierte sie hier gemeinsam mit vielen ihr verbundenen Menschen ihr silbernes Professjubiläum. Der Gottesdienst, zelebriert von Weihbischof Paul Reder und dem Hausgeistlichen Pater Andreas Schugt aus der Abtei Münsterschwarzach, stand ganz im Zeichen der Dankbarkeit und Verbundenheit. Für die musikalische Gestaltung sorgten Alexandra und Stefan Meusert an Orgel und Querflöte sowie Sybille Danková mit eigens komponierten Liedern zur Gitarre.

Sr. Regina trat 1997 in die Gemeinschaft ein, legte 2000 ihre erste und 2006 die ewige Profess ab. Als Musiktherapeutin ist Sr. Regina seit vielen Jahren eine feste Größe in der pädagogischen Arbeit des Antonia-Werr-Zentrums. Musik ist für sie mehr als Unterrichtsstoff: Sie öffnet Räume, in denen junge Menschen sich ausdrücken, zur Ruhe kommen oder Neues entdecken können. Hauptsächlich begleitet sie Mädchen in Einzelstunden und Chor – mit einem feinen Gespür für das, was sie bewegt. Daneben unterrichtet sie für einzelne Klassen Musik an der Von-Pelkhoven-Schule. Ihr Anliegen ist es, Brücken zu bauen und Vertrauen wachsen zu lassen – ob beim Musizieren, in Gesprächen, beim Krippenspiel oder beim gemeinsamen Gestalten von spirituellen Angeboten.

In ihrer Begrüßung betonte Generaloberin Sr. Juliana Seelmann, dass es ein Geschenk sei, dieses Jubiläum an einem 25. zu feiern. An diesem Tag erinnern die Oberzeller Franziskanerinnen – im Volksmund auch Weihnachtsschwestern genannt – jeden Monat an Gottes Menschwerdung in jedem Menschen. Sr. Juliana griff auf das Bild aus der Predigt von Pater Josef Fischer während der ewigen Profess von Sr. Regina zurück: den „Salto vitale“, den Sprung ins Leben. „Zu so einem Sprung gehört viel Mut – nicht nur am Tag der Profess, sondern jeden Tag neu gilt es, diesen Sprung zu wagen.“

Mit seiner Predigt holte Paul Reder gleich zu Beginn auch die anwesenden Mädchen des Antonia-Werr-Zentrums ab: „What was I made for?“, fragte er in die Runde und knüpfte damit an den Popsong von Billie Eilish an. „Wofür bin ich da?“ Diese Frage begleite jeden Menschen, und Sr. Regina habe mit ihrem Leben eine Antwort darauf gegeben: ein gelebtes „Ja“ zu Gott, zur Gemeinschaft und zu den Menschen, mit denen sie ihren Alltag teilt. Dass dieses „Ja“ in St. Ludwig Tag für Tag Gestalt annimmt, spüren alle, die Sr. Regina kennen: in der Schule, in der Musik, im aufmerksamen Dasein für andere.