Die Enzyklika Laudato si‘ verkosten und zum Leben erwecken

Seit September treffen sich Sr. Alexandra Gambietz und Sr. Beate Krug mit den Schwestern im Mutterhaus und im Franziskushaus jeweils einmal monatlich, um gemeinsam in der Enzyklika „Laudato si – Über die Sorge um unser gemeinsames Haus“ zu lesen. Papst Franziskus benennt darin die Ausbeutung von Gottes guter Schöpfung und drückt seine Sorge über das Leiden derer, die bereits heute von dieser Ausbeutung betroffen sind, und seine Sorge um die nachfolgenden Generationen aus.

Uns geht es darum, uns näher mit dem Lehrschreiben zu befassen. Wir tauschen uns darüber aus, was uns Papst Franziskus damit sagen möchte und wie sich dies auf unseren Alltag auswirken könnte. Darüber hinaus informieren wir uns und diskutieren über Umweltthemen.

Diese Veranstaltungsreihe passt in das Laudato si‘-Jahr, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Es begann am 24. Mai 2020, dem 5. Jahrestag der Erscheinung der Enzyklika, und geht bis zum 24. Mai 2021. Anhand der vier Elemente sind die einzelnen Treffen in folgende Themen unterteilt:

September 2020: Unser gemeinsames Haus
Oktober 2020: Element Erde – Boden
November 2020: Element Erde – Abfall
Dezember 2020: Element Luft – Klima
Januar 2021: Element Luft – Luftverschmutzung
Februar 2021: Element Wasser – Wasserknappheit
März 2021: Element Wasser – Wasserverschmutzung
April 2021: Element Feuer – Waldbrände
Mai 2021: Element Feuer – Energie

Der Austausch ist immer sehr lebendig und die Schwestern bringen ihre Erfahrungen und ihre Fragen zum jeweiligen Thema ein. Meist gibt es auch ganz anschauliche Elemente, so hatten wir zum Beispiel im Oktober eine Schale mit Erde und eine Schale mit Früchten. Den Abschluss einer Veranstaltung bildet ein gemeinsames Gebet – ein Lobpreis auf Gottes Schöpfung oder die Bitte für ihre Bewahrung.

Im Franziskushaus ist meist der ganze Konvent dabei. Sr. Sigharda Müller sagt über die Veranstaltungsreihe: „Die Treffen sind sehr interessant und es ist gut, wie die Schwestern den Inhalt herüberbringen. Ich finde es sehr positiv, gerade auch, dass wir miteinander ins Gespräch kommen und eine so lebendige Atmosphäre entsteht.“ Auch vom Mutterhaus kommen zahlreiche Schwestern. Eine Schwester aus dem Mutterhaus meint „Das ist sehr interessant. Ich komme gerne hier dazu.“ Sr. Gerwigis Brosig schildert ihre Eindrücke folgendermaßen: „Es ist gut, sich mit Themen außerhalb des Klosters zu beschäftigen. Gerade das mit dem Klimawandel ist wichtig, da es sehr aktuell ist. Wenn es so erklärt wird und wir darüber sprechen, dann ist es leichter verständlich, und wenn ich wieder davon höre, dann weiß ich, um was es geht.“

„Man kann nicht in Harmonie mit der Schöpfung leben, ohne dass man in Frieden ist mit dem Schöpfer, dem Ursprung und der Quelle alles Seienden.“ schreibt Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung im Jahr 2020. Dankbar bewundern wir die Schönheit der Schöpfung und stimmen, verbunden mit allen Mitgeschöpfen, in den Lobpreis der ganzen Schöpfung ein – Laudato si‘.

Sr. Beate Krug