Von der Fürsorge-Anstalt zum Antonia-Werr-Zentrum

1965 zog die alte Fürsorge-Anstalt von Oberzell nach St. Ludwig bei Schweinfurt. Der Ursprung von St. Ludwig liegt in den hier vorkommenden Quellen. Schon 1810 ließ der Schultheiß von Wipfeld die bekannten Schwefelquellen auf dem heutigen St. Ludwiger Grund fassen. 1828 wurde ein großes Kurhaus gebaut, in den Jahren von 1850 bis 1880 sollen hier jährlich bis zu 400 Kurgäste gezählt worden sein. Auf Dauer aber war das Gebäude zu klein.

 

Um die Jahrhundertwende richteten sich die Blicke der Benediktiner wieder stärker auf die alte Klosterlandschaft Franken. Sie fanden im alten Ludwigsbad einen geeigneten Stützpunkt und legten damit den Neuanfang benediktinischen Lebens in Franken. Sie bauten das ehemalige Bad 1902 zum Internat um und verpassten ihm die charakteristische Silhouette. Das Internat blieb bis Sommer 1963, doch um hier ein benediktinisches Kloster zu gründen, war St. Ludwig schon nach zwölf Jahren zu klein. Die Mönche zogen nach Münsterschwarzach um, behielten St. Ludwig aber als Ausbildungs- und Erholungsort.

 

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kloster St. Ludwig Schritt für Schritt beschlagnahmt, ging aber nach Kriegsende an den Eigentümer zurück und ab September 1946 konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden. Als auch das Internat 1963 in die Abtei Münsterschwarzach verlegt wurde, übernahmen die Oberzeller Franziskanerinnen das Kloster St. Ludwig.

 

In zwei Jahren errichteten die Oberzeller Schwestern das Mädchenheim St. Ludwig, in das 1965 bereits eingezogen werden konnte. 1967 wurden Schulgebäude und Werkstätten gebaut. Eine umfangreiche Generalsanierung samt enormen Umbauten erlebte das Mädchenheim ab 1997, das seitdem „Antonia-Werr-Zentrum“ heißt. Eine Einweihungsfeier im Mai 2003 schloss die Arbeiten ab. Seit 2010 wird das AWZ als GmbH geführt.