ANTONIA-WERR-ZENTRUM: EINE BESONDERE EINRICHTUNG

Die Antonia-Werr-Zentrum GmbH (AWZ) ist eine heilpädagogisch-therapeutische Einrichtung der Jugendhilfe für Mädchen und junge Frauen (Alter von 11 bis ca. 21 Jahren) in schwierigen, zum Teil aus traumatisierenden Lebenssituationen.

Nach gründlichen Überlegungen, den Erfahrungen in Oberzell und unter Einbeziehung der öffentlichen Jugendhilfe wählten die Oberzeller Franziskanerinnen Mitte der 1960er Jahre bewusst St. Ludwig als Standort für das damalige Mädchenheim. Auch heute wird die Natur und die ländliche Lage in das pädagogische Angebot einbezogen. Der Park mit dem Badebecken, den Heilquellen, dem reichen Baumbestand und der vielfältigen Vogelwelt, der nahe an der Einrichtung vorbeifließende Main, die vorgelagerten Wiesen, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind, die Radwege und der Reitsportpark Wiederer im Nachbarort Lindach eröffnen Möglichkeiten konstruktiver Freizeitgestaltung, verändern die Selbstwahrnehmung und stärken das Selbstwertgefühl.

70 vollstationäre Plätze

Die Einrichtung in St. Ludwig verfügt über 70 vollstationäre Plätze in neun Gruppen. Davon sind vier Gruppen als therapeutische Gruppen ausgerichtet, eine davon als traumapädagogisch-therapeutische Gruppe mit fünf Plätzen. Des Weiteren haben wir eine heilpädagogisch/therapeutische Außenwohngruppe in Würzburg. Neben diesen therapeutischen Gruppen werden im Zentrum acht integrierte therapeutische Plätze vorgehalten. In unserer Inobhutnahme-/Jugendschutzstelle können sechs Plätze belegt werden.

Des Weiteren können bis zu 20 Maßnahmen durch unsere Ambulanten Hilfen betreut und begleitet werden. Hier werden sowohl Mädchen als auch Jungen in ihren Familien betreut. Bei spezifischen Bedarfen können wir unseren Betreuten eine zusätzliche Intensivmaßnahme im Sinne einer Auszeit in der Toskana anbieten.

Eine eigene Schule bis zur Berufsausbildung

Darüber hinaus ist das Antonia-Werr-Zentrum auch für die berufliche Bildung konzipiert und bietet in drei eigenen Ausbildungsbetrieben für die Bereiche Hauswirtschaft, Gärtnerei und Schneiderei Berufsausbildungen an. Ziel dieser Förderung ist die personale, soziale, schulische und berufliche Integration der Mädchen und jungen Frauen.

Zur Antonia-Werr-Zentrums GmbH gehört zudem in privater Trägerschaft die Von-Pelkhoven-Schule. Die Schule ist staatlich anerkannt und gliedert sich in zwei Schularten: Zum einen werden im Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung Klassen nach dem Mittelschullehrplan (5-9) und dem Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen (jahrgangsgemischte Klasse 7-9) unterrichtet. Und zum anderen werden in der Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung sowie dem Förderschwerpunkt Lernen Schülerinnen im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) als auch Auszubildende in Fachpraktikerberufen sowie in den Vollausbildungen unterrichtet.

Seit 2010 ist das Antonia-Werr-Zentrum eine eigene GmbH. Alleinige Gesellschafterin ist die Kongregation der Dienerinnen der hl. Kindheit Jesu, Oberzell. Seit 2021 ist das AWZ ein anerkanntes Institut zur Weiterbildung von Traumapädagogik und Traumafachberatung (DeGPT/Fachverband Traumapädagogik e.V.).

Preisgekrönt: die Filmcrew des Antonia-Werr-Zentrums

Drehbuch, Regie, Ton und Technik – in der Filmcres des Antonia-Werr-Zentrums wird wirklich alles selbst gemacht. Immer wieder stellen die Mädchen beeindruckende Werke zusammen. Dafür gab es auch bereits einige Auszeichnungen. So entstand beispielsweise 2020 der Dokumentarfilm „Ausnahme-Zustand“, in dem die Mädchen sehr berührend ihr Leben im AWZ in dieser außergewöhnlichen Corona-Zeit schildern. Hier gehts zum Film „Ausnahme-Zustand“. 

Zuletzt hat die Filmcrew mit ihrem Dokumentarfilm „Aurelia“ den Held:innen-Preis beim unterfränkischen Jugendfilmfestival erhalten. Hauptperson des Filmes ist Sr. Aurelia Müller, die seit über 60 Jahren im Antonia-Werr-Zentrum lebt. Die Mädchen durften die Ordensfrau in deren Alltag begleiten und sie haben ihr viele spannende Fragen gestellt. Das Ergebnis ist auch dieses Mal ein sehr berührender Kurzfilm: 

 

Weiter Einblicke und Wissenswertes rund um das Antonia-Werr-Zentrum: www.antonia-werr-zentrum.de