Im April fand in Mainz der 3. Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen statt, der von SOLWODI Deutschland e.V., CAP INTL (Coalition Abolition Prostitution) und Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. organisiert wurde. Neben renommierten Wissenschaftler*innen und Journalist*innen, Vertreter*innen aus der Politik und internationaler (Nichtregierungs-) Organisationen referierten Überlebende der Prostitution und des Menschenhandels.
Im Kongress waren die Realitäten von Prostituierten und der sexuellen Ausbeutung weltweit sowie deren Auswirkungen auf die Betroffenen Thema. Speziell wurde auch auf die Situation in Deutschland eingegangen, das mit der Legalisierung der Prostitution auch als „Bordell Europas“ bezeichnet wird. Ziel der Organisatoren war die Schärfung des Bewusstseins, „um die Isolation, Gleichgültigkeit, Ausbeutung und Diskriminierung von hunderttausenden Opfern von Prostitution und Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung zu brechen.“ (www.capworldcongress.org/?lang=de)
Als Abschlussdokument formulierten die Organisatoren einen offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel, die Deutsche Bundesregierung und den Deutschen Bundestag, den auch wir Oberzeller Franziskanerinnen unterschrieben haben. Die Regierenden werden damit aufgefordert,
- Sexkauf und den Betrieb von Bordellen zu verbieten,
- den Opfern der Prostitution echte Alternativen und Ausstiegsmöglichkeiten zu bieten und
- die staatlich geförderte sexuelle Ausbeutung von Frauen, die die Menschenwürde und Deutschlands Verpflichtungen hinsichtlich der Wahrung der Menschenrechte verletzt, zu beenden.
Den kompletten Wortlaut finden Sie hier.