Sr. Katharina in Rom beim internationalen Treffen der Generaloberinnen

Sr. Katharina steht für die BR-Sendung Stationen in Rom vor der Kamera. Foto: Irene Esmann/BR

„Geweihtes Leben. Eine Hoffnung, die verwandelt“ – unter dieses Motto hat die Internationale Vereinigung der Generaloberinnen (UISG) ihre diesjährige Versammlung gestellt. Die Vereinigung feiert 2025 ihr 60-jähriges Bestehen. Rund 900 Vertreterinnen katholischer Frauengemeinschaften treffen sich bis 9. Mai in Rom und suchen Wege, wie ihre Lebensform zur weltweiten Hoffnung beitragen kann. Sr. Katharina Ganz nimmt für unsere Kongregation an der Tagung teil. Da in diese Woche auch die Wahl eines neuen Papstes fällt, wurde sie von ARD und BR bereits als Interviewpartnerin angefragt.

Wir versuchen, die Veröffentlichungen hier zu sammeln:

Tagesthemen am 6. Mai 2025: etwa ab Min. 30 geht es um die Papstwahl

BR-Sendung Stationen am 7. Mai 2025: Das Ringen um den nächsten Papst

ARD Live aus Rom am 8. Mai 2025: Der neue Papst Leo XIV. (etwa ab Min. 53 kommt Sr. Katharina dazu)

ARD Brennpunkt am 8. Mai 2025: Der Papst ist gewählt

ZEIT online am 9. Mai 2025: „Er wird ein politischer Papst sein“ (Sr. Katharina im Interview)

Katholisch.de am 9. Mai 2025: Generaloberin Ganz: Neuer Papst könnte Frauen weiter ausschließen

 

 

Den ersten Abend der Konklave hat Sr. Rut Gerlach,
die zusammen mit Sr. Katharina in Rom ist,
auf dem Petersplatz erlebt und erzählt uns von ihren Eindrücken:

 

 

 

 

 

 

Vor dem gemeinsamen Gottesdienst am Grab von Papst Franziskus hat sich Sr. Katharina bei anderen deutschen Ordensfrauen umgehört. Was sagen Sie zum neuen Papst Leo XIV.? Stimmen aus Rom (Klick aufs Bild öffnet das Youtube-Video):

 

 

 

 

 

 

Bei der Versammlung sind auch Sr. M. Karin Berger (Franziskanerinnen von Sießen) und Sr. Katharina Hemmers (Dominikanerinnen von Bethanien) – beide sind Mitglied im Vorstand der DOK. Sie nehmen an der Tagung teil und berichten in einem Blog über ihre Eindrücke: Blog von der weltweiten Versammlung der Generaloberinnen

 

Kurze Zusammenfassung der Versammlungstage

Das Treffen der Oberinnen findet in einer für die Kirche bewegten Zeit statt – nach dem Tod von Papst Franziskus und im Übergang zu einem neuen Pontifikat. Sr. Mary Barron, Präsidentin der UISG, rief die Ordensfrauen auf, in einer zerrissenen Welt als „Pilgerinnen der Hoffnung“ zu wirken. Die Veranstaltung steht auch im Zeichen des 60-jährigen Bestehens der UISG und eines Jubiläumsjahres, das zu tieferer Reflexion einlädt.

Im Mittelpunkt des ersten Tages stand die Vorstellung des aktuellen Wirkens der UISG: Bildungsprogramme, Einsatz gegen Menschenhandel, Unterstützung für Kinder, Flüchtlingsarbeit und ökologische Initiativen prägen die weltweite Arbeit der rund 1.900 Mitgliedskongregationen. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden betonten den weltumspannenden, solidarischen Charakter dieser Arbeit. In einer Meditation sprach Sr. Mariola López Villanueva über Hoffnung als verbindende Kraft, die geweihtes Leben mit konkretem Handeln verknüpft. Der Tag endete mit einem intensiven Austausch an über 90 Tischen und einem gemeinsamen Gebet als Zeichen der weltweiten Gemeinschaft.

Am zweiten Tag gab es einen Vortrag von Sr. Simona Brambilla, die Papst Franziskus noch im Januar zur Leiterin des Ordensdikasteriums ernannt hat – allerdings ruht dieses Amt jetzt während der Sedisvakanz, der neue Papst müsste sie erst erneut einsetzen. „Unsere Zeit ist wie eine Nacht. Aber in der Nacht scheint der Mond.“ Mit diesen bewegenden Worten führte Sr. Simona eine tiefe Reflexion darüber an, wie das geweihte Leben heute ein Zeichen der verwandelnden Hoffnung in der Kirche und in der Welt sein könne. Der Mond strahle aber nicht aus sich selbst, sondern reflektiere das Licht – so wie Ordensfrauen auf Christus ausgerichtet sein müssen, um Hoffnung auszustrahlen. Die Nacht, oft Symbol für Unsicherheit, wurde als Raum verstanden, in dem Neues entstehen kann. Sr. Simona betonte die Bedeutung von menschlicher Nähe, einer dienenden Autorität und sicheren Räumen, in denen Schwestern ihr Innerstes teilen dürfen.

Der weitere Tag war geprägt von spirituellen Impulsen, einer festlichen Feier zum 60-jährigen Bestehen der UISG und einem Ausblick in die Zukunft: Sr. Mary Barron stellte den neuen Strategieplan der Organisation vor. Mit der Gründung der Stiftung „Anna Trust“, die ältere Ordensfrauen unterstützen soll, wurde ein Zeichen der Fürsorge gesetzt. Geistliche Gespräche und das Teilen persönlicher Erfahrungen rundeten den Tag ab – getragen von dem Wunsch, geweihtes Leben auch weiterhin als Quelle von Trost, Kraft und prophetischer Hoffnung in der Welt sichtbar werden zu lassen.

Am dritten Tag der UISG-Vollversammlung 2025 stand das Ordensleben als Hoffnungsträger inmitten von Schmerz und Ausgrenzung im Fokus. In berührenden Berichten erzählten Ordensfrauen von ihrem Wirken an den Rändern der Gesellschaft: Sr. Alba Teresa Cediel Castillo sprach über den jahrzehntelangen Einsatz ihrer Gemeinschaft im kolumbianischen Amazonasgebiet, wo sie von indigenen Völkern Hoffnung inmitten ökologischer Zerstörung lernt. Sr. Lisa Buscher berichtete von der Begleitung Tausender Migrant:innen an der US-mexikanischen Grenze und betonte, dass Hoffnung nicht nur Gefühl, sondern konkrete Handlung sei. Sr. Margaret Maung erinnerte an mutige Zeugnisse wie das von Sr. Ann Rose Nu Tawng in Myanmar, die sich selbstlos für Kinder einsetzte.

Am Nachmittag richtete sich der Blick auf die Rolle von Ordensfrauen in einer synodalen Kirche. Drei Ordensfrauen aus der Dominikanischen Republik, der Elfenbeinküste und Indien sprachen sich für eine Kirche der Inklusion, Mitverantwortung und gelebter Hoffnung aus. Dabei wurde das Ordensleben als Modell für synodale Prozesse hervorgehoben. Den Abschluss bildete eine gemeinschaftliche Übung, in der ein Mosaik der Berufung von heute entstand – geprägt von Worten wie Zusammenarbeit, Barmherzigkeit und Bekehrung. Die Beiträge des Tages machten deutlich: Ordensfrauen säen Hoffnung dort, wo andere wegsehen – leise, entschieden und im Dienst an den Verwundeten der Welt.

Am vorletzten Tag der Vollversammlung stand das Thema „Das geweihte Leben: eine Hoffnung, die verwandelt“ im Mittelpunkt. Der Tag begann mit einem auf Dankbarkeit ausgerichteten Morgengebet und persönlichen Reflexionen über die Tage gemeinsamer geistlicher Erfahrung. In Gruppen arbeiteten die Teilnehmerinnen an einer Synthese der Versammlung und gaben am Nachmittag Rückmeldungen. Die Abschlusssitzung umfasste eine gemeinsame Erklärung, in der sich die Generaloberinnen als Frauen bekannten, die inmitten von Umbrüchen Zeichen der Hoffnung sein wollen.

Ein besonderer Moment war die überraschende Ankündigung der Wahl eines neuen Papstes – Leo XIV. –, die während der Eucharistiefeier bekanntgegeben wurde und die Versammlung tief bewegte.

Am 9. Mai fand der offizielle Abschluss mit einem Gottesdienst in der Basilika Santa Maria Maggiore statt, verbunden mit Gebeten für den neuen Papst und einem Gedenken an Papst Franziskus.

Quelle und weitere ausführliche Infos gibt es unter https://plenary2025.uisg.org/