Alle Brüder und Schwestern sollen darauf bedacht sein, dass sie vor allem danach streben, den Geist des Herrn zu haben und sein heiliges Wirken. TORegel #32
Der Geist Gottes…ruah…der Atem Gottes…
“I can’t breathe …“ (Ich kriege keine Luft)
Drei Worte, die die Zuschauer fassungslos gemacht haben, nah und fern.
Drei Worte, die in allen Teilen unserer Welt Widerhall gefunden haben.
Drei Worte, die ein aufwallendes Bedürfnis, eine verlorene Hoffnung aufgesprengt haben.
“I can’t breathe…“ Worte, die unser Herz berühren, uns in unserem Innersten erschüttern, unser Wesen zerreißen.
Wir sind Franziskaner*innen, Schwestern und Brüder des Regulierten Dritten Ordens, die dem hl. Franziskus folgen, der auf seine einzigartige Weise alles Falsche und Trennende durchschaut hat. Er war ein Friedensstifter, der den Hl. Geist atmete und in Gott wohnte. Unsere Regel inspiriert uns in unserer Zeit: Wie sie den Frieden mit dem Munde verkünden, so und noch mehr sollen sie ihn in ihrem Herzen tragen. Niemand soll durch sie zu Zorn oder Ärgernis gereizt werden; vielmehr seien alle durch ihre Milde zu Friede, Güte und Eintracht aufgerufen. TORegel #30
Wie können wir als Nachfolger des Franziskus, die wir in den Fußspuren Jesu wandeln, heute in diesem 21. Jahrhundert unser Charisma beanspruchen und leben? In Sacrum commercium 37 sehen wir, dass selbst die frühen Anhänger des Franziskus sich mit Fragen über das Charisma auseinandersetzten. In der Allegorie sprach die Herrin Armut zu Franziskus: „Tatsächlich begannen einige nach einer Weile zu atmen und bereitwillig den richtigen Weg zu gehen, den sie eine Zeit lang aus der Not heraus gegangen waren. Alle, die zu mir kamen, flehten mich aufrichtig mit vielen Gebeten und Tränen an, mit ihnen einen Bund des ewigen Friedens zu schließen… Meine Seele war an die ihre gebunden, und in uns war ein einziger Geist“.
Unsere Zeit ruft uns zu einem erneuerten Bund des Friedens in neuen Beziehungen, neuem Zuhören, neuem gemeinsamen Gehen auf. Der Schandfleck des Rassismus spaltet weiterhin unsere Welt. Als Franziskanerinnen und Franziskaner geloben wir, auf den Ruf der Atemlosen und Erstickenden zu hören: Denn die Brüder und Schwestern sind dazu berufen, die Verwundeten zu heilen, die Gebrochenen zu verbinden und die Verirrten zurückzurufen. Und wo immer sie auch sind, sollen sie bedenken, dass sie sich dem Herrn Jesus Christus übergeben. TORegel #30
Wie werden wir in unserem immerwährenden Friedensbündnis erneuert? Flehen wir mit vielen Gebeten und Tränen um ein neues Gebet, ein neues Zuhören, eine neue Antwort auf unsere Brüder und Schwestern, die ersticken, die nicht atmen können? Mögen wir tief einatmen und dem Atem des Heiligen Geistes erlauben, in uns mit tiefer Weisheit, großem Mut und liebevoller Barmherzigkeit zu wirken und uns in unseren Bemühungen zu leiten, die unsere zerbrochene Welt und alle ihre Völker heilen. Mögen wir die Rufer der Liebe und des Friedens Gottes in Wort und Tat sein,
Sr. Deborah LOCKWOOD, Präsidentin IFK-TOR
Sr. Joanne BRAZINSKI, Rätin
Sr. M. Magdalena SCHMITZ, Vize-Präsidentin
Br. Franco KANNAMPUZHA, Rat
Sr. Dolores CANEO, Rätin
Sr. Benigna AOKO, Rätin