Ordenstag YOUNG und das wirklich „Not-wendige“ im Leben

Zum dritten Mal fand im Rahmen der Herbsttagung der Ordensgemeinschaft der sog. „Ordenstag YOUNG“ statt. Dieser Abend soll vor allem jüngere Ordenschristen motivieren und einladen, zum Ordenstag zu kommen und so die Vielfalt und Lebendigkeit der österreichischen Ordenslandschaft zu erleben.

Rund 40 Ordenschristen in ihren ersten zehn Professjahren folgten dieser Einladung. Schon nach dem ersten Kennenlernen war klar zu sehen, dass sich in dieser Gruppe eine bunte Vielfalt widerspiegelte: Nicht nur unterschiedlichste Gemeinschaften waren vertreten, sondern die Schwestern und Brüdern kamen aus Ländern rund um den Globus und verdeutlichten einmal mehr, dass wir „Weltkirche“ sind.

Um unsere Welt, unseren gemeinsamen Lebensraum ging es auch beim inhaltlichen Hauptteil dieses Treffens. Denn nicht erst seit dem Entdecken der Globalen Erwärmung oder den „Fridays for Future“-Demonstrationen sind „Nachhaltigkeit“ und „Schöpfungsverantwortung“ Kernthemen des christlichen Menschenbildes und waren gerade auch in den Orden immer von hohem Stellenwert.

Dazu legte die Referentin dieses Abends, Sr. Beate Krug einige Grundbegriffe ihrer Arbeit dar. Sie ist Umweltverantwortliche der Oberzeller Franziskanerinnen und regte die jungen Ordensleute an, über das wirklich „Not-Wendige“ im Leben nachzudenken.

Was heißt es beispielsweise in der heutigen Zeit, ein Gelübde „der Armut“ abzulegen? Wie kann es dem/der Einzelnen, aber auch der Gemeinschaft selbst gelingen, glaubhaft und nachhaltig mit den Ressourcen umzugehen, kurz gesagt: Immer wieder „das rechte Maß“ zu finden?

Sie verwendet dafür den Begriff „Armut vs. Suffizienz“; dazu muss sich der Einzelne aber auch die Gemeinschaft immer wieder fragen, was „Armut“ überhaupt alles bedeuten kann; auch wer arm sei könne in Fülle leben – nämlich im Bewusstsein, dass das genügt, was ich habe bzw. zum Leben brauche.

In Gruppenarbeiten überlegten sich die jungen Ordenschristen, welche Herausforderungen, Hürden, aber auch Chancen sie in ihrem persönlichen Lebensumfeld sehen: Wo könne jede/r Einzeln/e einen Beitrag leisten (Öffis statt Auto; weniger Fleischkonsum, Kleiderauswahl nicht ausschließlich nach dem Preis…).

Ein weiterer Schritt war zu überlegen, wie die einzelnen Gemeinschaften und Konvente für dieses Thema sensibilisiert werden können, wo es ja „schon immer so war“ und es bekanntermaßen etwas länger braucht, bis Veränderungen angenommen bzw. umgesetzt werden.

Ein köstliches vegetarisches Abendessen und ein stimmungsvolles Abendlob rundeten diese gelungene Veranstaltung ab.

Quelle: P. Alois Köberl
R. Sonnleitner