Herzlich willkommen

Haus Klara – Im Haus Klara wird Gastfreundschaft großgeschrieben. „Herzlich willkommen“ ist für die Mitarbeitenden ein aufrichtiger Wunsch, der alle Gäste durch ihren Aufenthalt begleitet.

Die oft nebenbei gebrauchten Worte „Herzlich willkommen“ werden im Haus Klara stets aufs Neue mit Leben erfüllt. Nicht nur das Eingehen auf Wünsche, sondern auch das menschliche Ambiente liegt am Herzen. Der Wunsch „Herzlich willkommen“ wird so zu einer Haltung, ja zu einer wortgewaltigen Willkommenskultur, die von Herzen kommt. Die Gäste sollen sich wohlfühlen und als Pilger auf dem Weg, wie es die jüdischchristliche Tradition versteht, umsorgt werden.

Im Buch Genesis ist zu lesen: „Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast.“ (Gen 18,1-5)

Der Text verdeutlicht, dass Gott selbst im Gast gegenwärtig ist und Abraham ihm Gastfreundschaft gewährt. Eine Haltung, die mehr durch ihre Taten als durch Worte spricht. Abraham macht sich klein, damit der Gast groß werden kann. Dass Gott im Anderen gegenwärtig ist, davon sprechen auch die Texte im Neuen Testament.

Paulus schreibt im Römerbrief: „Helft den Heiligen, wenn sie in Not sind; gewährt jederzeit Gastfreundschaft!“ (Röm 12,13) und im Hebräerbrief heißt es: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt“ (Hebr 13,2), ferner ermahnt der Petrusbrief: „Seid untereinander gastfreundlich, ohne zu murren“ (1 Petr 4,9). Hintergrund dieser Aussagen ist zum einen die Gottesebenbildlichkeit eines jeden Mensch und zum anderen die Aufforderung der Christen, barmherzig zu sein. „Fremde aufnehmen“, so lautet eines der sieben Werke der Barmherzigkeit wie wir sie im Matthäusevangelium (Mt 25) finden. Die Worte sind hierbei weniger von Bedeutung, viel entscheidender ist die innere Haltung des Gastgebers.

Im Haus Klara sind alle bemüht, im Gegenüber Gottes Antlitz zu sehen. Das gilt für die Service-, Hauswirtschafts- und Bürokräfte ebenso wie für das Leitungsteam. Grundvoraussetzung ist dabei der respektvolle und höfliche Umgang miteinander. Mit Freude, Wohlwollen und Respekt dem Mitarbeitenden zu begegnen ruft das gleiche im Umgang mit den Gästen hervor.

„Herzlich willkommen“ ist demzufolge im Haus Klara nicht nur eine Redewendung, Floskel oder „Anweisung für den Gästeumgang“, sondern ein Ritual, eine Haltung, Herzenswunsch, der dem Gast Aufmerksamkeit, Zeit und Wertschätzung schenkt. Durch die Zufriedenheit des Gastes wird der Gastgeber selbst beschenkt.

So laden wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, jederzeit ins Haus Klara ein, um sich als Gast und Mensch, der Gottes Antlitz in sich trägt, wohlzufühlen.

Regina Postner