Gemeinschaft in Bewegung

Jahresrückblick – 2018 stand im Zeichen der Begegnung: die Feierlichkeiten zum 150. Todestag Antonia Werrs, der Tag des offenen Klosters, die Studienreise nach Angers oder die Professjubiläen.

Mit einem Gottesdienst mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele als Hauptzelebrant und Prediger gedachten die Oberzeller Franziskanerinnen am 27. Januar in der Klosterkirche Sankt Michael ihrer Gründerin Antonia Werr. Diese starb vor genau 150 Jahren, am 27. Januar 1868. Zudem präsentierte Markus Grimm in einer Solo-Performance das Stück „Seelenfreundschaft – Antonia Werr und Maximilian von Pelkhoven“, die Geschichte einer innigen Freundschaft in einer Zeit großer Herausforderungen. Unter dem Thema „Il Lumina – Orgelwerke und Texte zum Thema Licht“ setzte Professor Norbert Düchtel am Abend in der Klosterkirche das Phänomen Licht in hörbare Schwingungen um. Rezitator Alex Dorow wählte dazu Bibelstellen sowie literarische Texte aus.

Ordensausbildung

In der Region der heiligen Clara (Südafrika) haben am 14. Januar die Schwestern Thomas Maduna und Crossantia Mkhize ihr Versprechen erneuert, ein weiteres Jahr in Armut, Gehorsam und eheloser Keuschheit zu leben. Vanessa Makwaba wurde am 1. Juli in das Noviziat aufgenommen und heißt nun Schwester Mary Fortunata. Schwester Faith Myende legte am 13. Oktober ihre zeitliche Profess ab und versprach, zunächst für drei Jahre nach den Evangelischen Räten zu leben.

Professjubiläen

Am 5. Mai haben die Schwestern Ragenfrieda Körber, Walgunde Dorsch, Lanthilde Weiß und Sighilde Probst ihr eisernes Professjubiläum (60 Jahre) gefeiert. Am selben Tag blickte Schwester Aveline Zehner auf 70 Jahre Ordenszugehörigkeit zurück. In der Region der Heiligen Familie (USA) beging Schwester Sabina Skinner im September ihr goldenes Professjubiläum. 

Tag der offenen Klöster

Über 700 Menschen kamen am 21. April, um einen Blick hinter die Türen von Kloster Oberzell zu werfen. Schwestern, Mitarbeitende und Mitglieder des Antonia-Werr-Kreises sowie Freunde und Bekannte hatten ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die zahlreichen Angebote zur Begegnung mit den Schwestern.

Konventsauflösung Sankt Raphaelsheim

Bischof em. Friedhelm Hofmann hat am 24. März mit Schwestern und einigen Gästen einen Abschiedsgottesdienst in der Hauskapelle des Sankt Raphaelsheims gefeiert, zugleich wurde die Kapelle profaniert. Das Haus am Haugerring diente von 1948 an hauptsächlich als Übernachtungsheim für durchreisende Frauen, aber auch als Anlaufstelle für Priester. Später wurden vor allem berufstätige Frauen und Mädchen aufgenommen, die keine Unterkunft fanden. Von 1968 bis 1994 war das Gebäude auch als Altenheim genutzt. Bis zur Auflösung des Schwesternkonvents wurde ein Stockwerk an Studentinnen vermietet. Nun schenkt das Raphaelsheim den Frauen aus dem Haus Antonia Werr, welches generalsaniert wird, vorübergehend ein Zuhause. 

Fahrt nach Angers

19 Schwestern machten sich am Ostermontag auf eine fünftägige Pilger- und Studienreise nach Angers (Frankreich) ins Mutterhaus der Schwestern vom Guten Hirten auf. Die Oberzeller Franziskanerinnen konnten den Ort kennenlernen, an dem die Gründerin Antonia Werr ihre Berufung suchte und karitative wie spirituelle Grundlagen einer Gemeinschaft entdeckte. Zudem konnten die beiden Gemeinschaften die bestehenden Verbindungen zwischen ihren Kongregationen vertiefen.

Schmerzhafte Ereignisse

Zu den traurigen Ereignissen 2018 gehört, dass Schwester Birgit Scheder im März die Exklaustration für ein Jahr beantragt hat. Das bedeutet, dass sie ihr Amt als Generalvikarin niederlegte und außerhalb der Gemeinschaft lebt. Schwester Rut Gerlach vertritt nun die Generaloberin in Abwesenheit bis zum Generalkapitel 2019 und Schwester Beatrix Barth wurde neu in den Generalrat berufen. Mit dem Ablauf ihrer zeitlichen Profess im September 2018 hat auch Schwester Miriam Unger die Gemeinschaft verlassen. 

Verstorbene

Sechs Schwestern wurden in diesem Jahr zu Gott heimgerufen. Am 14. Mai verstarb Schwester Irma Körner im Alter von 84 Jahren, am 28. Mai Schwester Edith Hepp (84), am 14. September Schwester Claudia Werner (75), am 9. Oktober Schwester Aristea Stapf (93), am 23. Oktober Schwester Francis Credidio (94) und am 28. November Schwester Elizabeth McHenry (95). Mögen sie bei Gott in Frieden ruhen!

Theresa Braunwarth