Elf Oberzeller Franziskanerinnen haben am Sonntag, 3. Oktober, in der Klosterkirche St. Michael ihr eisernes Professjubiläum gefeiert. Die Schwestern Ambrosiana Hierl, Animata Ort, Berthilde Weiß, Edelinde Defland, Genovefa Schmitt, Hermosila Müller, Rosa Drescher, Salesia Reußenzahn, Venantia Maier, Wiltrud Helldörfer und Winifred Eckel legten ihr Gelübde vor 65 Jahren ab. Die Jubiläumsfeier wurde mit Gästen aus den Heimat- und Wirkungsorten der Frauen begangen.
Es berühre sie, betonte Generaloberin Schwester Dr. Katharina Ganz im Gottesdienst, wie die Jubilarinnen dem Ruf Gottes folgten und diesen Schritt nie bereut hätten. Ambrosiana Hierl (89) stammt aus Stadl im Landkreis Regensburg. Sie arbeitete als Handarbeitsschwester, Heimerzieherin und Altenpflegerin unter anderem in Nürnberg im Elisabethenheim sowie in Würzburg im Juliusspital und im St. Raphaelsheim. Seit April 2018 lebt sie im Franziskushaus in Oberzell.
Schwester Animata Ort (90) ist in Schneeberg im Landkreis Miltenberg groß geworden. Als Damenschneiderin arbeitete sie über 20 Jahre in Schnaittach und rund 25 Jahre in den Würzburger Konventen St. Hildegard und St. Burkhard. Sie lebt heute im Antoniushaus, dem Altenplfegeheim der Oberzeller Franziskanerinnen.
Schwester Berthilde Weiß (86) wuchs in Steinberg im Landkreis Schwansdorf auf. Ihre längste Station war München, wo sie von 1971 bis 1995 als Arbeitserzieherin lebte. Über 20 Jahre lang diente sie danach im St. Raphaelsheim in Würzburg. Im Mutterhaus in Oberzell, wo sie seit April 2018 lebt, packt sie bis heute im Haushalt des Konvents mit an.
Schwester Edelinde Defland (90) wurde in Brücken im Landkreis Kusel geboren. Rund 40 Jahre lang half sie Menschen in verschiedensten Lebenslagen als Krankenschwester. Ihre Einsatzorte waren unter anderem Kutzenberg und Monheim, aber auch das Juliusspital in Würzburg. Bereits seit 2008 lebt sie im Antoniushaus.
Ende der 1960er Jahre in Jugoslawien gelebt
Auch Schwester Genovefa Schmitt (90) aus Pfändhausen im Landkreis Schweinfurt arbeitete ihr Leben lang als Krankenschwester. Sie diente unter anderem in St. Hildegard in Würzburg, in Schonungen, im Juliusspital und in St. Burkhard. Ende der 1960er lebte sie einige Monate in Jugoslawien. Seit vier Jahren gehört sie dem Oberzeller Konvent Padua an.
Mit Schwester Hermosila Müller (86) feierte eine weitere leidenschaftliche Krankenschwester ihre eiserne Profess. Sie stammt aus Rannungen im Landkreis Bad Kissingen und wirkte unter anderem in Steinweisen, Wolferstadt, Rattelsdorf, Wiesenfeld und Ebensfeld sowie in Oberzeller Einrichtungen wie dem Bildungshaus Klara. Seit gut zwei Jahren lebt sie im Mutterhaus in Oberzell.
Schwester Rosa Drescher (86) aus Schleerieth im Landkreis Schweinfurt ist erst seit wenigen Monaten wieder zurück in Deutschland. Sie lebte 60 Jahre lang in Südafrika, arbeitete als Gärtnerin in der Missionsstation der Oberzeller Franziskanerinnen und half den Menschen vor Ort in der Selbstversorgung. Außerdem gründete und leitete sie ein Nähzentrum in Mbongolwane in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal. Seit Juli lebt sie nun im Antoniushaus.
Schwester Salesia Reußenzahn (89) aus Willanzheim im Landkreis Kitzingen hat in rund 30 Jahren als Krankenschwester im Würzburger Juliusspital viele Veränderungen in ihrem Beruf miterlebt. Nach ihrem Abruf aus dem Spital übernahm sie Verantwortung im Mutterhaus für ihre Mitschwestern. Im Antoniushaus lebt sie nun seit März diesen Jahres.
20 Jahre in München im Einsatz
Schwester Venantia Maier (89) wuchs in Soden im Landkreis Miltenberg auf. Sie lernte zunächst den Beruf der Erzieherin und bildete sich später zur Altenpflegerin weiter. Fast 20 Jahre arbeitete sie in München-Thalkirchen. Als Altenpflegerin diente sie später viele Jahre im Würzburger St. Raphaelsheim. Über 20 Jahre lebt sie nun schon im Oberzeller Konvent Padua, übernimmt bis heute Pfortendienste und Haushaltsaufgaben.
Schwester Wiltrud Helldörfer (92) stammt aus Hungenberg im Landkreis Forchheim. Als Hausschwester und Erzieherin war sie 40 Jahre lang in Schnaittach im Einsatz. Nach Aufenthalten im Konvent Nazareth und im Mutterhaus lebt sie inzwischen im Antoniushaus.
Schwester Winifred Eckel (90) ist in Castell im Landkreis Kitzingen aufgewachsen. Die gelernte Schneiderin diente über 20 Jahre in Mömbris, danach 16 Jahre im Mädchenheim der Oberzeller Franziskanerinnen. Sie lebt heute im Konvent Padua und übernahm noch bis vor wenigen Jahren Schneiderarbeiten im Mutterhaus.
Pater Josef Fischer von den Würzburger Franziskaner-Minoriten beschrieb in seiner Festpredigt eine Melodie von fünf Tönen: der Ton der Dankbarkeit, der Beweglichkeit, des Berührtbleibens vom göttlichen Krippenkind, der Ton von der Weite und von österlicher Zuversicht. Er machte deutlich, wie sehr die Jubilarinnen diese fünf Eigenschaften verkörpern. Matthias Berthel sorgte an der Orgel für festliche Musik.