Eine Woche Erholung im Marienhaus Kirchschönbach

Die Corona-Zeit ist eine ganz besondere und brachte uns auf eine neue Idee.

Um dem Alltag zu entfliehen verbrachten acht Schwestern eine gemeinsame Erholungswoche. Vom Pfingstmontag, 2. bis 7. Juni, nutzten wir das (leider leerstehende) Marienhaus in Kirchschönbach als Urlaubsort.

Empfangen wurden wir mit einem persönlichen süßen Gruß, mit Kaffee und Kuchen, den Marcella für uns gebacken hatte. Während der Woche kümmerten wir uns als „Selbstversorger“ um unser Frühstück und Abendessen. Die sehr guten Mittagessen kochte für uns die Juniorchefin einer „fünf-Sterne“ Metzgerei aus Prichsenstadt. Wir wurden verwöhnt.

Die Fahrt in den Steigerwald, durch die wunderbar frische blühende Landschaft stimmte uns auf die „Aus-Zeit“ ein. Angekommen in den gut ausgestatteten Zimmern des Hauses, genossen wir gleich den Park, die Sonne und die gesunde Luft. Wir fühlten uns sehr wohl in Gottes Schöpfung.

Am ersten Abend beteten wir, unter „Corona-Bedingungen“ die feierliche Pfingstvesper in der Abtei Münsterschwarzach. Am Donnerstag und Sonntag nahmen wir auch an den Choral-Ämtern dort teil. Die Gottesdienste in der Abtei waren herausragende und ruhende Pole für uns. Wir sind als Schwesterngruppe von Anfang an dort „aufgefallen“. Am Sonntag nach der Messe begrüßten uns Abt Michael und P. Wolfram und lobten die gute Idee des gemeinsamen Urlaubs.

Unsere täglichen Gebete in der ehemaligen Kapelle und ein Film über Assisi verlebendigten unsere franziskanische Spiritualität. An einem Abend zeigte uns Klaus Reingruber aus Kirchschönbach viele Bilder von unseren Mitschwestern und den Kinder in Südafrika. Wir schauten auch einen Film über uns Oberzeller Schwestern von 1991. Dieser füllte einen Abend brachte uns wieder mit Mitschwestern in Beziehung, die längst nicht mehr leben.

Ausflüge führten uns in nähere Umgebung. So auch in den Bibelgarten nach Burghaslach. Auf dem liebevoll angelegten Gelände konnten wir ca. 50 Pflanzen, die in der Bibel erwähnt werden, bestaunen. Neben jeder Pflanze nennt eine Tafel nicht nur den botanischen und deutschen Namen, sondern auch die entsprechende Bibelstelle. So wurde dieser Weg für uns auch zu einem Betrachtungsweg.

Anschließend fuhren wir in die nahegelegene, ehemalige benediktinische Klosteranlage von Münchsteinach. Das Münster dort ist eine sehr gut erhaltene romanische Säulenkirche mit einem beeindruckenden Relief.

Ein weiterer Ausflug führte uns zur Wallfahrtskirche „Maria Limbach“ bei Eltmann. Leider ist diese von Balthasar Neumann errichtete Kirche z.Zt. wegen Baumaßnahmen geschlossen. Als Ersatz diente uns die Stadtkirche in Eltmann. Hier konnten wir in Stille verweilen und beten. Die Heimfahrt auf der Höhenstraße erschloss uns den herrlichen Steigerwald mit seinen Tälern und Höhen.

Zum Abschluss am Sonntag fuhren wir nach Schwanfeld zum dortigen Bandkeramik Museum. Schon 5500 v. Chr. gab es hier Besiedelung, weshalb sich das heutige Dorf Schwanfeld als „ältestes Dorf Deutschlands“ bezeichnen darf. Der Film zum Leben der Menschen in der Vorzeit war sehr interessant und lehrreich.

Mit der Gewissheit, die Tage waren zu kurz, kehrten wir wieder nach Oberzell zurück.

Sr. Veridiana Dürr und Sr. Margit Herold