Kirchen und kirchliche Organisationen unterstützen #MobilPrämieFürAlle
Am 5.Mai findet im Kanzleramt ein Autogipfel statt. Anlass des Treffens sind Konjunkturhilfen für die Autobranche, welche durch die Corona-Krise vor allem durch unterbrochene Lieferketten, wegbrechendem Absatz und eine drohende Rezession getroffen wurde.
Ein breites Verbände- und Unternehmensbündnis ruft zur #MobilPrämieFürAlle (https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/MobilPraemieFuerAlle-final.pdf) auf, um eine nachhaltige Mobilität zu ermöglichen. Diesem Vorbild folgend rufen auch wir als Kirchen, kirchliche Arbeitsbereiche und Organisationen im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit dazu auf, die Chancen der Situation zu nutzen, um eine sozial und ökologisch gerechte Mobilitätswende voran zu bringen. So fordern wir von der Bundesregierung die gleichwertige Finanzierung von klimafreundlichen Verkehrsträgern.
Wir bitten daher die Mitglieder unserer Kirchen und kirchlichen Organisationen, ihr Engagement für eine gerechtere Mobilität sowohl im persönlichen als auch im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben deutlich zu verstärken. Darüber hinaus fordern wir eine Mobilitätswende, die allen Bürgerinnen und Bürgern eine gute Mobilität ermöglicht, und den Anstrengungen des Klimaschutzes dienlich ist. Wir fordern eine inklusive, geschlechtergerechte und sozialverträgliche Verkehrsplanung.
Wir haben die Vision blühender und gerechter Lebensräume, die die Bedürfnisse aller Menschen in den Blick nimmt, Risiken minimiert, Begegnungen fördert und Flächen achtsam nutzt, und eine gleichberechtigte Teilhabe aller am öffentlichen Raum ermöglicht.
Auch die Kirchen sehen wir als Akteurinnen einer strukturellen Neugestaltung des öffentlichen Raumes mit enormen Flächenpotential.
Papst Franziskus schreibt in seiner Umwelt- und Sozialenzyklika Laudato Si‘: „Die Lebensqualität in den Städten hat viel mit den Verkehrsverhältnissen zu tun, die oft Grund für große Leiden der Bewohner sind. In den Städten fahren viele Autos umher mit nur einem oder zwei Insassen. Dadurch wird der Verkehrsfluss erschwert, der Grad der Verschmutzung ist hoch, es werden enorme Mengen von nicht erneuerbarer Energie verbraucht, und es wird notwendig, weitere Autobahnen und Parkplätze zu bauen, die das städtische Gefüge beeinträchtigen. Viele Fachleute stimmen darin überein, dass man den öffentlichen Verkehrsmitteln den Vorrang geben muss.“ (LS 153)
Die aktuelle Situation bietet die Chance, den Weg für eine gerechtere Mobilität zu fördern. So stehen wir dafür ein, dass Konjunkturhilfen an die Klimaziele gekoppelt werden und insbesondere klimafreundliche Verkehrsarten gefördert werden, so dass die Bundesrepublik Deutschland auch im Verkehrsbereich ihren Beitrag zur Erreichung des 1.5C-Ziels leistet.
In dem 2018 gegründeten Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit (www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de) haben sich inzwischen 51 katholische Bistümer, evangelische (Landes)Kirchen, kirchliche Organisationen und Initiativen sowie Entwicklungsorganisationen zusammengeschlossen. Auch die Oberzeller Franziskanerinnen sind Mitglied.
Für Rückfragen und weitere Unterstützer*innen des Anliegens: Monika Maria Schell, Koordinatorin des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit, m.schell@oenwkg.de