AUFARBEITUNG UND PRÄVENTION

In erschütternder Weise zeigen Gutachten immer wieder das Ausmaß sexualisierter Gewalt im kirchlichen Umfeld. Seit 2010 erste Missbrauchsfälle von Ordensleuten am Canisius-Kolleg in Berlin aufgedeckt worden sind, beschäftigen sich Gemeinschaften in Deutschland mit der Aufarbeitung.

Im Kloster Oberzell steht seit September 2011 eine Glasstele als „Ort der Erinnerung und Mahnung“. Sie entstand nach Gesprächen mit ehemaligen Heimkindern der 1950er und 60er Jahre. Die Aufschrift lautet „Dort, wo die Menschenwürde in Trümmern liegt, durch sorgsames Zusammenfügen der kleinsten Teile die Gott-Ebenbildlichkeit wieder herzustellen, welche schöne, wenn auch schwere  Aufgabe. (Antonie Werr) Wir erinnern uns an die Heimerziehung der 50er und 60er Jahre. Schuldig geworden am Auftrag unserer Gründerin bitten wir um Vergebung.“ Generaloberin Sr. Katharina Ganz erklärt im Video, welche Bedeutung dieses Stele für sie hat (Klick auf das Bild öffnet das Youtube-Video):

2020 wurden alle bisherigen Richtlinien in enger Abstimmung mit der Deutschen Bischofskonferenz überarbeitet und entsprechende Bestimmungen auch für die Ordensgemeinschaften erlassen. 13 Orden und Kongregationen, die im Bistum Würzburg tätig sind, haben 2021 daraufhin einen gemeinsamen Beraterstab ins Leben gerufen. Dazu gehört auch unsere Kongregation. Wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst.

Einen weiteren wichtigen Schritt ist unsere Gemeinschaft gegangen: Ende Oktober 2023 hat die Generalleitung das „Institutionelle Schutzkonzept zur Prävention gegen (sexualisierte) Gewalt“ beschlossen und in Kraft gesetzt. Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurde das Konzept erarbeitet, das dabei helfen soll über Verletzungen zu sprechen, wie Generaloberin Sr. Katharina Ganz erklärt. „Mit dem Institutionellen Schutzkonzept setzen wir ein klares Zeichen für die Sicherheit und das Wohlbefinden aller, die sich in unseren Einrichtungen befinden. Wir möchten hinschauen und handeln und Menschen in unseren Verantwortungsbereichen vor Gewalt schützen.“

Das Institutionelle Schutzkonzept fasst alle persönlichen, fachlichen und strukturellen Wege zusammen, die dafür von der Kongregation beschritten werden. Man dulde keine Form von Gewalt, heißt es in dem Papier. Wichtig ist uns als katholische Ordensgemeinschaft auch, besonders institutionellem und spirituellem Machtmissbrauch entgegenzutreten. Achtsame Grenzwahrung, klare Positionierung, ein angemessener und bewusster Umgang mit Macht sowie eine traumasensible Gestaltung der Beziehung sind zentrale Themen unserer präventiven Arbeit.

Unser Institutionelles Schutzkonzept steht Ihnen hier zum Nachlesen zur Verfügung:

Unsere Präventionsbeauftragte im Kloster Oberzell


Karin Wenzel
Kloster Oberzell 1
97299 Zell a. Main
Tel. 0931/4601-417
E-Mail: praevention@oberzell.de

Präventionsbeauftragte – externe Ansprechpartnerin


Dr. Marion Schwermer
Dipl. Psych., Dr. Theol., DGSv-zertifizierte Supervisorin‘
externe Präventionsbeauftragte und qualifizierte Präventions-Fachberaterin
Telefon: 0228/240 251 62
E-Mail: schwermer@wertimpuls.de

Missbrauchsbeauftragte – externe Ansprechpartner*in


Eva Hastenteufel-Knörr
Ringstrasse 31
96117 Memmelsdorf
Telefon: 0951/40735525
www.kanzlei-hastenteufel.de 


Hans-Jörg Koten
Heilpädagoge, Traumapädagoge und traumazentrierter Fachberater, Personzentrierter Berater
Tel. 0156/78633666
Email: hansjoergkoten@web.de

Weiterführende Informationen und Unterstützungsangebote finden Sie beim Hilfeportal sexueller Missbrauch.