Schwester Katharina Ganz wieder Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen

Beim 28. Generalkapitel wurde Schwester Dr. Katharina Ganz als Generaloberin der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu OSF wiedergewählt. 

Für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren haben die Delegierten der Oberzeller Franziskanerinnen aus Deutschland, Südafrika und den USA Schwester Dr. Katharina Ganz (48) gewählt. Ganz trat 1995 im Kloster Oberzell ein, legte 1999 die zeitliche und 2002 die ewige Profess ab. Gebürtig aus Willanzheim (Landkreis Kitzingen) besuchte sie das Egbert Gymnasium in Münsterschwarzach. Nach dem Abitur studierte sie Katholische Theologie (Diplom) an der Universität Würzburg sowie Sozialwesen (Diplom) an der Fachhochschule Würzburg/Schweinfurt. Während ihres Studiums lebte sie ein Jahr in der Zentralafrikanischen Republik als Missionarin auf Zeit. Von 1999 bis 2004 war Schwester Katharina als Sozialpädagogin im Haus Antonia Werr (Würzburg) in der Frauenarbeit eingesetzt. 2005 koordinierte sie die Jubiläumsveranstaltungen zum 150-jährigen Jubiläum der Kongregation. Von 2006 bis 2013 hatte die Franziskanerin die Leitung von Haus Klara, dem klostereigenen Bildungs- und Exerzitienhaus, inne. 2007 wurde Schwester Katharina Ganz als Rätin in die Generalleitung und 2013 erstmals zur Generaloberin gewählt. 2016 promovierte sie mit einer pastoraltheologischen Arbeit über die Gründerin Antonia Werr.

Zur Vikarin wurde Schwester Rut Gerlach (55) gewählt. Sie wuchs in Wiesentheid (Landkreis Kitzingen) auf, besuchte von 1982 bis 1984 die Fachakademie für Sozialpädagogik St. Hildegard in Würzburg und praktizierte anschließend ein Jahr lang im Kindergarten der Oberzeller Schwestern in Eshowe in Südafrika. 1986 trat sie im Kloster Oberzell ein, legte 1989 die erste und 1994 die ewige Profess ab. Von 1989 bis 1995 war Schwester Rut als Erzieherin im Kindergarten St. Hildegard tätig und übernahm bis 1999 die Kindergartenleitung. Anschließend arbeitete sie ein Jahr lang in der Frauenarbeit im Haus Antonie Werr mit. Von 2000 bis 2004 studierte Schwester Rut Sozialpädagogik an der Katholischen Stiftungs-Fachhochschule Benediktbeuern. Anschließend war sie als Sozialpädagogin im Haus Antonie Werr in Würzburg eingesetzt und übernahm dort 2011 die Leitung des Bereichs Flexible Hilfen für Mädchen und junge Frauen. 2013 wurde Schwester Rut als Rätin in die Generalleitung gewählt. Seit Mai 2019 ist Schwester Rut als Oberin im Mutterhauskonvent tätig. 

In den Generalrat gewählt wurde Schwester Antonia Cooper (70). Sie vertritt die Region in den USA und stammt aus Pittsburgh, Pennsylvania (USA). Nach dem Besuch der Highschool trat sie 1966 in die Kongregation der Dienerinnen der hl. Kindheit Jesu ein, legte 1969 die Erstprofess und 1974 die Profess auf Lebenszeit ab. Von 1968 bis 1978 war Schwester Antonia in Plainfield für Berufepastoral zuständig und half in der Krankenpflege mit. Von 1978 bis 1990 war sie zusätzlich verantwortlich für die Formation. Nach einem Sabbatjahr war sie weiterhin geistliche Begleiterin und unterrichtete T’ai Chi Chih. Seit 1987 ist Schwester Antonia Mitglied in der Regionalleitung und wurde 2008 Regionaloberin. Mit ihrer Wahl zur Generalrätin 2013 war die Generalleitung der Oberzeller Franziskanerinnen erstmals international besetzt. Schwester Antonia bleibt weiterhin verantwortlich für die amerikanische Region.

Weitere Rätin ist Schwester Beatrix Barth (44), geboren in Mainz, studierte nach dem Abitur Lehramt an Grund- und Hauptschulen mit den Fächern katholische Theologie/Religionspädagogik und Musik. Sie trat 2000 im Kloster Oberzell ein, legte 2003 Erstprofess und 2008 ewige Profess ab. Seit 2003 ist Schwester Beatrix Lehrerin an der Von-Pelkhoven-Schule im Antonia-Werr-Zentrum (heilpädagogisch-therapeutische Jugendhilfeeinrichtung für Mädchen und junge Frauen) in Sankt Ludwig. Seit 2009 ist sie ebenfalls für die Jugend- und Berufungspastoral beauftragt. Im März 2018 wurde sie in den Generalrat ernannt. 

Generalrätin Schwester Juliana Seelmann (36) ist in Unterpleichfeld im Landkreis Würzburg aufgewachsen. Nach dem Abitur am Sankt-Ursula-Gymnasium in Würzburg absolvierte sie eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Missionsärztlichen Klinik Würzburg. Von 2007 bis 2008 war sie als Missionarin auf Zeit in Ntabankulu, Südafrika. Schwester Juliana trat 2009 ins Kloster Oberzell ein, legte 2012 die Erstprofess und 2015 die Profess auf Lebenszeit ab. Als Krankenschwester ist sie in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber tätig, einer Außenstelle der Tropenambulanz der Missionsärztlichen Klinik. Im Oktober 2017 wurde sie zur Noviziatsleiterin ernannt. 

Die Kongregation der Dienerinnen der hl. Kindheit Jesu hat derzeit 143 Mitglieder. 117 Schwestern leben in Deutschland, sieben Schwestern in den USA und 19 Schwestern in Südafrika.

Das Generalkapitel ist die höchste Beschluss fassende Versammlung der Schwestern. Es findet alle sechs Jahre statt. Von Pfingstmontag, 10. Juni bis 22. Juni hatten sich die 23 gewählten Vertreterinnen zu ihren Beratungen ins Haus Klara im Kloster Oberzell zurückgezogen. Das Thema des Kapitels lautete „Weg. Wahrheit. Leben. Im Glauben gemeinsam unterwegs“. Es wurden 13 Anträge behandelt, die Anliegen zum Thema Zukunft der Häuser und Einrichtungen der Kongregation, Lebensordnung der Gemeinschaft, Abhaltung von Regionalkapiteln in der Region der Heiligen Familie in den USA, Internationalität, Leitungsämter und Struktur, Gemeinschaftsleben, Apostolat sowie Rechtliches und Finanzen betreffen. Auch mit gesellschaftlich und kirchenpolitisch aktuellen Themen haben sich die Schwestern befasst und eigene Positionen gesucht.

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